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Jens Bade

Unterstützer: Bavaria Klinik Kreischa, Verlag mediartist Wilsdruff und Physiotherapie Schubert & Weber, Grumbach

Jens Bade aus Grumbach

Über den Autor:

im November 1968 in Freital geboren, ledig, 1 Sohn (geboren 2000), lebt in Grumbach in Sachsen

Auch mit Einschränkungen das Leben "wahrnehmen" und genießen! | Unsicher

Hallöchen allerseits!

Ich möchte Ihnen eine kleine Geschichte erzählen. Denn es zeigt uns allen, dass es sich lohnt auch trotz unseren Erkrankungen tapfer zu kämpfen, unumkehrbares zu akzeptieren und einfach zu leben, zu l e b e n !

Ich war kürzlich in meinem Wohnort spazieren. Ich lief völlig unbeschwert durch unseren Wohnort.
Bei der extremen Hitze hatte ich natürlich kurze Hosen an! Da ich seit meiner 1. Gehirnoperation eine tiefe Beinvenen Thrombose habe, muss ich außer dem täglichen Blutverdünner noch einen lästigen Kompressionsstrumpf tragen! Man kann sich gut vorstellen, dass es etwas ulkig aussieht, wenn man kurze Shorts anhat und nur ein Bein "angezogen" aussieht!
Doch 1. Ist es eine absolute Notwendigkeit wegen der Gesundheit und 2. ist es mir (zugegeben: mittlerweile) völlig egal, wie es für andere anmuten mag!
Dazu möchte ich Ihnen gerne ein Zitat nennen, was meine Devise ist:

*** "Es hat immer in meiner Natur gelegen, mir zuzurufen: "Vorwärts", selbst wenn vorwärts Niederlage bedeutete." (Romain Rolland, 1866-1944) ***

Also es war schier unerträglich warm an diesem herrlichen Sommertag!
Ich bummelte in meinem Heimatort und ging an verschiedene Stellen, wo ich in meiner Kindheit spielte. Es kamen natürlich die unterschiedlichsten Erinnerungen wieder hoch. Da wurde mir schlagartig wieder einmal bewusst, welch' Glück es ist, trotz der Erkrankung und den verschiedensten Einschränkungen die Natur zu genießen!
Den Duft vom frisch gemähten Gras zu riechen, das liebreizende Vogelgezwitscher zu hören, den Wind wie er leise säuselt im wehenden Haar wahrzunehmen, die Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren & in weiter Ferne einen Traktor tuckern zu hören.
Ich ging einen Feldweg entlang, beobachtete die sanft dahingleitenden Wölkchen und erfreute mich an dem Blühen der Ebereschen- und Kirschbäume!
Ich kam am "Haus der Stille" vorbei, welches sich gleich neben der Dorfkirche und dem Friedhof befindet. Da hielt ich (als Nichtchrist) inne und mich beschlich wieder das wunderbare Gefühl, das ich nach der äußerst schweren Erkrankung an einem Hirntumor froh sein kann, noch zu leben!
Bei diesem Haus befindet sich angrenzend auch ein kleines "öffentliches" Gärtchen. Ich stromerte auch da herum, atmete den süßen Duft der Blumen ein. Ganz, ganz tief und bewusst! Ich naschte die überreifen Früchte von einem Brombeerstrauch und sinnierte über mein Schicksal, welches mir auferlegt wurde!


Warum ich Ihnen das eigentlich alles mitteile? Nun aus zweierlei Gründen, die da wären:

Erstens ist es mir ein großes Bedürfnis, mich mal mitzuteilen!

Zweitens möchte ich Ihnen allen Mut machen, unsere Erkrankungen tapfer und "erhobenen Hauptes" zu ertragen!
Unsere Gebrechen und Einschränkungen als Herausforderung anzusehen, an sich zu glauben, der Schulmedizin, aber auch einiger Heilverfahren zu vertrauen!

*** Erfreuen Sie sich am Leben! *** Egal wie beeinträchtigt wir auch sein mögen!

Falls Sie bettlägerig und auf fremde Hilfe angewiesen sind, so suchen Sie sich Alternativen!
Dies kann zum Beispiel ein ganz simples Öffnen des Fensters sein! Die frische Luft genießen, das ein oder andere Geräusch hören, wie zum Beispiel das Vogelgezwitscher, dass Rascheln der sich im Wind wehenden Blätter eines Baumes, oder aber auch die Geräusche von der Straße!
Versuchen Sie doch aufmerksam zu erraten, welches Straßengeräusch woher stammt. Was für ein Auto zum Beispiel. Ist es ein Baufahrzeug / Bulldozer, der polternd die Straße entlang rollt. Oder ist es eine Zugmaschine (Trecker / Traktor) der den Weg entlang tuckert? Oder hören Sie vielleicht nach Schulschluss, wie die Kinder etwas lautstark und freudig über das Schulende "plärrend" nach Hause eilen?

Wie gesagt, "öffnen" Sie Augen, Ohren, riechen Sie den Duft der durchs Fenster strömt, lauschen Sie den verschiedensten Geräuschen! Entdecken Sie so manches - für den Gesunden – oft Verborgene! "Öffnen Sie also weit das Herz" und erfreuen Sie sich trotz allen Umständen und den verschiedensten Einschränkungen am LEBEN!
Denn dies ist ja leider vergänglich. Also machen wir trotz unserer verschiedensten Erkrankungen das Bestmögliche daraus!

Ich wünsche Ihnen allen viel Kraft, schöne Momente, wunderbare Stunden mit Ihren Lieben, alles erdenklich Gute, Wahrnehmungen mit allen Sinnen, "ein weit geöffnetes Herz", einen unbeugsamen Willen, viel Kraft, große Energie, gute Besserung und natürlich ganz viel Gesundheit!!!
Denn wie wir alle wissen, ist sie das höchste Gut auf dem weiten Erdenrund!

Herzliche Grüße aus Germany, aus dem Freistaat Sachsen, aus "dem Elbflorenz, vor den Toren zu Dresden", aus meinem Heimatdorf Grumbach. (bei Wilsdruff)

LG Jens Bade

PS: "Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein Schatz es ist zu leben, zu atmen und sich freuen zu können." (Mark Aurel, 121-180) Egal mit welchen Handicaps man lebt!

PPS: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und das bis zum Ende Lesen des etwas längeren Textes!


Unsicher...

Die Gedanken, die mich seit der Operation - insbesondere vor den Kontroll - MRT's - bewegen, beschäftigen, ja sogar beunruhigen und belasten:
Es fällt mir nicht leicht, über meine Gedanken, Probleme, Ängste und Sorgen völlig offen zu schreiben ...
Denn sie belasten mich schon sehr, sind eine enorme psychische / seelische Belastung !!! Dies können vielleicht die Wenigsten - vor allem "Gesunde" - nicht nachvollziehen !!! Mir ist es schon etwas peinlich, hier an die "Öffentlichkeit" zu treten. Aber ich möchte mich anvertrauen & "offenbaren"!


Die Einträge in meinem Gästebuch - speziell die von Birgit K.(vom 18.01.2009) und von David (vom 22.01.2009) - haben mich bewogen, eine Extra - Rubrik einzurichten ! (Diese sehr netten Einträge sollte man mal lesen ... )
Nun, ich muss sagen, dass es eine totale nervliche Anspannung ist, wenn man auf den MRT-Befund wartet ! Umso schlimmer ist es, wenn es einem gesundheitlich (wieder) schlechter geht, der Tumor (auch durch 2 (!) Operationen und einer Bestrahlung) leider nicht vollständig entfernbar war !!!
Diese Ungewissheit - die an sich schon eine "gewaltige Tortur" ist - wird noch zusätzlich verstärkt. Das es mitunter (siehe letzten MRT-Befund !) ewig dauert, bis einem das Resultat mitgeteilt wird ist eine zusätzliche und sehr große, unangenehme Belastung ! Dies finde ich ganz und gar nicht schön und eine Zumutung sondersgleichen ! Mir ist durchaus bewusst, dass ich ja - bei weitem nicht - der einzige Patient bin und die genaueste Auswertung / Berechnung (zumal ich ja noch einen Restteil / Resttumor in meinem Kopf habe) eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Aber es ist ein Hoffen und Bangen, die völlige Ungewissheit zährt unbeschreiblich an den Nerven ... !

Auch wenn manche Leser jetzt denken, dass ich ein "Angsthase" bin. So muss ich gestehen, dass man (ich jedenfalls !), mitunter riesig große Angst habe ! Dies wird zu allem Übel noch durch den Mißstand genährt, dass ich fast alle (!) Symtome - als der Tumor damals entdeckt / diagnostiziert und behandelt wurde - (wieder) hatte !!! So zum Beispiel hatte ich (Lange Zeit vor dem MRT 2009 ! ) optische Wahrnehmungen, "Erscheinungen". Ich glaubte, ich hätte Halluzinationen und dachte, verrückt zu werden! Ich meine keine Deja-vue - Erlebnisse ! ( = das Gefühl, etwas schon einmal erlebt zu haben) Einige Zeit, bevor ich nun das Kontroll - MRT hatte, beunruhigten, ja quälten mich also diese "Erscheinungen" recht heftig ! So sah ich zum Beispiel des öfteren (fast täglich), etwas vor dem Fenster "vorbeihuschen" oder auch im freien Raum. Dabei war es gleichgültig, ob ich sitze, liege, stehe oder gehe. Auch in freier Natur - nicht "nur" in der Wohnung - war dieses Phänomen zu erleben! Ich zweifelte an mir und dachte sogar, dass ich Halluzinationen / Wahnvorstellungen habe !

Dies entkräfteten die Ärzte etwas später. Denn ich sprach - logischerweise - das Problem mehrmals beim Arzt an. Er veranlasste sofort ein MRT (was ja nun vorgezogen wurde und am 06.01.2009 stattfand) & schickte mich sofort zum Neurologen und Augenarzt. Am 24.11.2008 hatte ich einen Termin beim Neurologen. Was wird mich wohl erwarten, schoss mir durch den Kopf ...?! Ich hatte große Angst vor der Diagnose ! Der Augenarzt untersuchte mich auch ausgiebig. Er machte Sehtests und überprüfte das Seh / Gesichtsfeld usw.. Alles war in Ordnung. Der Neurologe fand auch nichts und meinte, es wären sogenannte Pseudo - Halluzinationen, weil es ja - verständlicherweise - eine sehr große Anspannung, Belastung und Beunruhigung darstellt ! Es wurde auch ein EEG gemacht. Auch da gab es zum Glück keine "Beanstandungen", Auffälligkeiten oder Anomalien ! Doch die völlige Beunruhigung blieb ... !!!
Zumal mein "Zustand" nicht anders / "besser" wurde, oder sich änderte.


Ich bin wirklich nicht zimperlich und war bisher recht zuversichtlich. Vor allem, da meine vergangenen CT's & MRT's kein erneutes Wachstum feststellen konnten. Aber nun war ich doch etwas verunsichert ! Diese "Wahnvorstellungen" oder Halluzinationen beunruhigten mich zunehmend !!! Da sie auch ein erstes Anzeichen von meinem Tumorleiden "damals" waren ! Nicht dass einige jetzt denken, dass ich "mir was einrede" und es die Erwartungsangst für den Befund ist. Gewiss, ganz sicher spielt da die Psyche eine große Rolle ! Aber ...


 

Für alle, die sich für mehr Informationen interessieren und natürlich auch für die, die nur mal einen kurzen Gruß schicken wollen, gibt es das Gästebuch . Traut Euch, ich freu mich darüber !

Für dieses Projekt arbeitete ich mit dem Wilsdruffer Verlag mediartist zusammen.

Zur Webseite vom Verlag mediartist Matthias Schlönvogt

Eine wichtige finanzielle Unterstützung hat die Bavaria Klinik Kreischa geleistet.

Zur Webseite der Bavaria Klinik Kreischa

 

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